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WHAT WE THINK ABOUT WHEN WE TRY NOT TO THINK ABOUT GLOBAL WARMING

von Per Espen Stoknes, 2015

Stoknes identifiziert nicht nur meisterhaft die fünf wichtigsten psychologischen Hindernisse für Klimaschutzmaßnahmen, sondern spricht sie mit fünf Strategien an, wie über die globale Erwärmung auf eine Weise gesprochen werden kann, die Maßnahmen und Lösungen schafft , keine weitere Untätigkeit und Verzweiflung.

What We Think About When We Try Not To Think About Global Warming: Teammitglieder

PER ESPEN STOKNES

Per Espen Stoknes (*1967) lebt und arbeitet als Umweltpsychologe in Oslo. Er
studierte Psychologie, promovierte in Ökonomie und legt nun in seiner Forschung einen Fokus auf Klima- und Umweltstrategien. Diese lehrt er auch als Professor an der BI Norwegian Business School. Außerdem ist er politisch aktiv und hat in der Legislaturperiode 2017- 2021 ein Stellvertretermandat für das norwegische Parlament inne. Neben vielen weiteren Publikationen, in denen Stoknes seine Ansätze zur Klimapsychologie vertritt, war er bereits Gast der New Yorker TED Talks.

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INHALT DES BUCHES

1. Was ist das Ziel des Buches?

Warum wächst der Widerstand der Bevölkerung gegenüber Fakten zum Klimawandel bei einer tiefgründigeren wissenschaftlichen Grundlage? Dieses „Klimaparadoxon“ steht am Anfang von Per Espen Stoknes Überlegungen. Um die Gründe für diesen Widerspruch zu verstehen, erläutert der Autor in erster Linie die Funktionsweise menschlichen Denkens in Bezug auf die Klima- Kommunikation. Er identifiziert die fünf größten Hürden, die zwischen Mensch und Klimanachricht stehen und bietet fünf entsprechende Strategien, wie diese überwunden werden können.

2. Gliederung und Argumentationslinien

Das Struktur des Buches ist angelehnt an die Basisaktivitäten der Psyche nach Aristoteles: 1-theoria, 2-Praxis und 3- Poiesis.

Part I. – Thinking: Hier soll der/die Lesende die Grundlagen menschlichen 

Denkens verstehen, die das “Grüne Paradoxon“ erklären.
Part II. – Doing: Auf dieser Grundlage folgt im zweiten Teil des Buches eine Anleitung was unsere Gesellschaft tun muss, um Klima zu einem existenziellen und dringlichem Anliegen zu machen, ohne auf Schock und Konfrontation zu setzen.
Part III. – Being: Zuletzt stellt sich die Frage nach dem „Sein“. Stoknes plädiert dazu, sich auf die schöpferische Kraft unseres Planeten zu besinnen und jeden Atemzug wertzuschätzen.

3. Ergebnisse des Autors

Stoknes erläutert fünf Hemmnisse (5 D‘s) von Klima-Aktivismus. Diese werden durch fünf Strategien (5 S‘) einer neuen Umweltkommunikation überwunden.

1. Distance -> Social: Die Distanz wird abgebaut, indem der Klimawandel persönlicher, näher und somit dringlicher wird.

2. Doom (dt. Schicksal) -> Supportive

Anstatt den Klimawandel als das Schicksal einer Generation abzustempeln, soll beispielsweise menschliche Gesundheit und Sicherheit durch Klimaschutz in den Vordergrund gerückt werden.

3. Dissonance -> Simple
Fleisch essen, obwohl es ein Klimakiller ist, klingt für die meisten unlogisch. Daher muss unser Handeln so simpel und bequem wie möglich sein.
4. Denial (dt. Leugnen) -> Signal
Anstatt die Erderwärmung zu leugnen, sollen Signale z.B. über Social Media in Form von zeitnahem Feedback die Menschen motivieren, dass und wann sie das Richtige tun.
5. iDentity -> Story
Unsere kulturelle und individuell geprägte Identität filtert die Umwelteinflüsse. Durch Storys und Erfolgsgeschichten sollen Leute überzeugt und für Klimaschutz motiviert werden.

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PERSÖNLICHE STELLUNGNAHME

von Anne Klenge


Dank der praxisnahen Strategien, wie wir es schaffen können, mehr Menschen für Klimaschutz zu motivieren, bietet Stoknes eine schlüssige Grundlage für fortschrittliche Klimakommunikation. Die psychologischen Hintergründe und Theorien stoßen bei mir auf großes Verständnis und Erkenntnis. Nach dem Lesen des Buches habe ich mich jedoch gefragt, wie man es schaffen kann, dass Stoknes Denkansätze nicht auf den gleichen Widerstand stoßen wie der Klimawandel selbst. Außerdem vermisse ich teilweise einen globaleren Denkansatz, da viele Anschauungen, sich deutlich an der westlichen Ölindustrie orientieren. Stoknes bietet mit seinem Buch die klimapsychologische Unterstützung, für jeden, der sich für den Klimaschutz engagiert und Widerstände überwinden möchte.

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