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PSYCHOLOGIE DER NACHHALTIGKEIT

PSYCHISCHE RESSOURCEN FÜR POSTWACHSTUMSGESELLSCHAFTEN 


von Marcel Hunecke, 2013

Geld und Konsum allein machen bekanntlich nicht glücklich. Wie und wodurch aber erlangen wir Lebenszufriedenheit jenseits von materiellem Konsum und Wirtschaftswachstum? Und wie lässt sich das Wissen über die Ursachen des subjektiven Wohlbefindens für die Förderung nachhaltiger Lebensstile nutzen? Dem Umweltpsychologen Marcel Hunecke gelingt es, die bisher in der Nachhaltigkeitsforschung eher vernachlässigten Erkenntnisse der Positiven Psychologie und der ressourcenorientierten Beratung systematisch für die sozial-ökologische Forschung zu erschließen.

Psychologie der Nachhaltigkeit: Teammitglieder

HUNECKE MARCEL

Professor der Allgemeinen Psychologie, Organisations- und Umweltpsychologie

Forschungsschwerpunkte:

-  Strategien zur Förderung nachhaltigen Verhaltens

-  Mobilitätspsychologie

-  Methoden transdisziplinärer Forschung

Selbstverständnis: wissenschaftstheoretisch geschulter Sozial und Verhaltenswissenschaftler, der das Themenfeld einer nachhaltigen Entwicklung möglichst umfassend erforscht

Psychologie der Nachhaltigkeit: Text

INHALT DES BUCHES

1. Was ist das Ziel des Buches?

Vorstellung freiwilliger empowernder Maßnahmen für eine psychologische Förderung nachhaltiger Entwicklung und immaterieller Zufriedenheitsquellen

-  Denkansätze öffnen und erweitern

-  Grenzen seines Ansatzes aufzeigen

-  Fokussierung auf das Individuum

- Unterschiedliche Wissenschaftsbereiche zusammenführen

2. Gliederung und Argumentationslinien

Das Buch beschreibt zunächst die Problemstellung und geht anschließend auf unterschiedliche psychologische Forschungsansätze ein, die bei einem nachhaltigen Wandel helfen können. Anschließend wird genauer auf die Ansätze eingegangen mit der Erklärung der Genuss-Ziel-Sinn Theorie sowie der Beschreibung von sechs wichtigen psychischen Ressourcen. Zum Schluss geht das Buch auf die Förderung auf unterschiedlichen Ebenen ein und es werden die Möglichkeiten und Grenzen des Denkansatzes aufgezeigt. Im Buch werden die Quellen und Denkansätze immer wieder in Frage gestellt. In der Regel wird immer zunächst eine bestehende wissenschaftliche Erkenntnis beschrieben und diese auf die Förderung zum nachhaltigen Wandel übertragen

3. Ergebnisse des Autors/der Autorin

- Die Lebenszufriedenheit erhöht sich durch mehr materiellen Wohlstand nicht mehr bedeutsam, wenn die Grundbedürfnisse erstmal befriedigt sind

- Jeder Mensch hat eine individuelle Lebensweise → Maßnahmen müssen entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse ausgerichtet werden, am 

besten durch eine individuelle Beratung - Solidarität hat die wichtigste

Brückenfunktion zwischen individuellem und kollektiven Handeln →Werte vermitteln, die dem Konkurrenzkampf um sozialen Status entgegenwirken

- Steigerung des Subjektiven Wohlbefindens garantiert nicht, dass die Belangen der Umwelt und Mitmenschen mehr Beachtung geschenkt wird

- MitarbeiterInnnen/ SchülerInnen die sich wohlfühlen sind leistungsfähiger und erhöhen die Produktivität eines Unternehmens

- Alle an der Gestaltung des Gemeinwesens beteiligen

Psychologie der Nachhaltigkeit: Text

PERSÖNLICHE STELLUNGNAHME

von Bernadette Steinhart


Der Denkansatz des Autors ist sehr sachlich und anschaulich beschrieben. Ich konnte mich mit vielen der beschriebenen Beispiele und Maßnahmen gut durch persönliche Erfahrungen im Beratungskontext und einem „Glücksseminar“ identifizieren. Trotzdem muss bedacht werden, dass die Förderung des immateriellen Wandels durch die im Buch genannten Maßnahmen sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und meist mehrere psychologische Ressourcen aktiviert werden müssen. Dies lässt sich nur durch individuelle Beratung erzielen, die nicht jeder in Anspruch nehmen kann. Der Autor spricht hier selbst von „akrobatischen Bemühungen“. Ich empfehle das Buch weiter, da es gute psychologische Interventionen präsentiert, die für jede einzelne Person sinnvoll sind zu fördern. Auch unabhängig davon, ob man an einem nachhaltigen Wandel interessiert ist oder nicht.


Das Buch ist auf jenen Fall lesenswert und lädt zur Selbstreflexion ein.

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